TSV-Ebersberg-Vorstand bestätigt: Verein feiert „absolutes Erfolgsmodell“
Kontinuität wird großgeschrieben
Bei der Hauptversammlung des TSV Ebersberg standen die Neuwahlen an. Nach der coronabedingten verlängerten Amtsperiode gab es einige positive Punkte zu verkünden.
Dass der 88-jährige Helmut Beindner als frisch gewähltes Ehrenmitglied die ordentliche Mitgliederversammlung des TSV Ebersberg mit einem locker vorgetragenen Witz auflöste, hätte es so vermutlich vor zwei Jahren nicht gegeben. Pandemie bedingt musste der mit aktuell 2480 Mitgliedern größte Kreisstadt-Verein seine Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes um zwei ereignisreiche Jahre aufschieben, ehe sich nun 71 stimmberechtigte TSVler in der Ebersberger Alm zusammenfinden konnten.
Als Vereinsvorsitzender begrüßte Martin Schedo neben den anwesenden TSV-Mitgliedern Ebersbergs Bürgermeister Ulrich Proske, Altbürgermeister Walter Brilmayer, Altlandrat Hans Vollhardt, die Stadträte Josef Riedl und Dominic Mayer sowie den Ehrenvorsitzenden Sebastian Pöschl im Saal. Im Anschluss an die Totenehrung im Gedenken an verstorbene Vereinsmitglieder wie die Ehrenmitglieder Manfred Bergmeister, Inge Leinfelder, Sepp Nießl und Eberhard Littwin, begann Schedo seine zurückliegende – und mit sechs Jahren außergewöhnlich lange – Amtsperiode zu rekapitulieren.
Anhand von Themenblöcken, illustrierte Schedo entscheidende Wegmarken, die den TSV Ebersberg seit 2016 besonders beschäftigt, geprägt und weiterentwickelt hätten. Angefangen beim verheerenden Wasserschaden im Jugendstadion 2017, wo seither „mit viel ehrenamtlichem Engagement der Vereinsmitglieder“ für Ab- und Umbaumaßnahmen zur Wiederherstellung eines ordentlichen Trainings- und Spielbetriebs geleistet worden sei. Die Gesamtkosten von rund 140 000 Euro zur Schadensbehebung würde weiterhin nach Plan abbezahlt. Ein nicht minder großes Bauprojekt im Waldsportpark wurde parallel dazu in der Planungsphase vorangetrieben.
TSV Ebersberg und die Stadt arbeiten Hand in Hand
Seit 2020 wird auch praktisch an der Sanierung des alten Kabinentraktes sowie dem Neubau eines neuen Gebäudes mit Umkleiden, Gemeinschaftsräumen sowie der neuen Geschäftsstelle gearbeitet. An Bürgermeister Proske gerichtet, drückte Schedo stellvertretend für den Verein seinen Dank für die offene Zusammenarbeit und Unterstützung aus dem Rathaus aus. Mit Hilfe der Stadt, die auch die runderneuerte LED-Flutlichtanlage und die Sanierung der Stadionlaufbahn übernommen hat, könne man zukünftig dem verstärkten Zuzug mit einer sportlichen Angebotserweiterung „unter vernünftigen, modernen Rahmenbedingungen“ im Waldsportpark begegnen.
Proske nahm diesen Steilpass später auf und erklärte in seiner Rede, dass der TSV „ganz wichtig für Ebersberg“ sei und er „gut finde, was hier passiert und angeboten wird“. Die sportliche Weiterentwicklung betreffend, wurde bei dem Treffen bewusst auf Einzelberichte aus allen 17 Sportarten im TSV-Portfolio verzichtet.
Stattdessen wählte Martin Schedo bewusst zwei Paradebeispiele aus: Zum einen finde er es „toll dabei zu sein“, wie sich die weibliche Handballsparte unter der Leitung von Sylke Haeffner, Bernd Molzberger und Felix Mäsel, nicht zuletzt durch die jüngsten Aufstiege in die Jugendbundesliga oder die 3. Liga der Damen, „zu einer der besten Adressen in Bayern“ entwickelt habe.
Kindersportclub ist ein absolutes Erfolgsmodell
Zum anderen sei die Umstrukturierung in der Vereinsführung gerade vor dem Pandemie-Hintergrund elementar gewesen. Beginnend 2017, mit der Einstellung von Dominic Mayer als hauptamtlicher Geschäftsführer, seien die „nicht mehr nebenbei stemmbaren“ Aufgaben im Tagesgeschäft der Vereinsverwaltung in gute Hände übergeben worden. Der maßgeblich von Mayer angestoßene Kindersportclub im TSV habe sich unter der Leitung von Max Weigl als „absolutes Erfolgsmodell“ erwiesen.
In Zahlen: Nach nur einem Jahr toben sich wöchentlich inzwischen 400 Kinder in über 20 Sportangeboten aus und tragen damit maßgeblich zum Aufschwung gegen den Corona-Trend bei. Nachdem mit 1970 Mitgliedern der Tiefststand während der Pandemie erreicht war, konnte sich der Verein gerade im Nachwuchsbereich laut Schedo „massiv gewinnen“. Unter den aktuell 2480 Mitgliedern sind 1100 unter 18 Jahre alt. Der neuerliche Zuwachs machte sich auch im positiven Kassenbericht von Schatzmeister Mathias Groß bemerkbar.
TSV Ebersberg setzt weiterhin auf Schedo
Erwartungsgemäß kam es bei den Vorstandsneuwahlen daher zu keinerlei Überraschungen. Ohne Gegenkandidaten wurden Martin Schedo, Stephan Schedl, Elisabeth Baumgarten sowie Schatzmeister Mathias Groß bei vier Enthaltungen das Vertrauen der Versammlung für eine weitere Amtszeit ausgesprochen. Mit demselben Ergebnis wurden anschließend die Beisitzer Vincent Birkmaier (Handball), Florian Huber (Fußball), Nathalie Mayer (Fitness/Gesundheitssport) und Gabi Schindele (Badminton) gewählt. Bei zwei Enthaltungen wählte die Versammlung Leoni Jörg (Kindersportclub) als Frauen- und Carolina Divertito (Leichtathletik) als Jugendvertreterin.
„In den letzten fünf Jahren haben wir gut in diesem Team zusammengearbeitet. Daher freue ich mich auf die Fortsetzung und neue Impulse aus der erweiterten Vorstandschaft“, resümierte TSV-Geschäftsführer Dominic Mayer eine Mitgliederversammlung, „auf der Kontinuität groß geschrieben“ wurde.
Autor: Julian Betzl
Ebersberger Zeitung